Energievision 2050

Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft.

Tino Herrmanns schreibt in der Rheinische Post dazu:

 

Noch ist das alte Gebäude der Joseph-Beuys-Gesamtschule in vollem Betrieb. Doch die Nutzungsdauer ist begrenzt. Direkt nebenan entsteht der hochmoderne Neubau mit extrem guter Dämmung, Photovoltaik-Anlagen zur Erzeugung von Strom aus regenerativer Sonnenenergie auf den Dächern. Die Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Zukunftsfähigkeit des Neubaus, der 2026 bezogen werden soll, ist ganz im Sinne des Kollegiums und der Schülerschaft. „Wir thematisieren Aspekte der Nachhaltigkeit in jedem unserer schulischen Fachbereiche“, erläutert Spanisch- und Sozialwissenschaftslehrerin Rebecca Hentrich. „Im Spanischunterricht sprechen wir etwa über Tourismus und die Auswirkungen auf das Zielland. Dabei wird auch die CO2-Auswirkung der Reisen in den Blick genommen.“

Kein Wunder also, dass die Lehrerschaft die Anfrage des Vereins „Multivision“ aus Hamburg, einen Projekttag zum Thema „Unsere Energiewende“ für die elften und zwölften Klassen zu veranstalten, annahm. Das war auch ganz im Sinne der Oberstufenschüler, die sich nicht nur im Schulalltag sondern auch privat mit der Klimakrise, deren Abschwächung oder gar Vermeidung beschäftigen. „Plastik ist ein großes Problem für die Umwelt“, stellt Heidi, Schülerin der 12 b, fest. „Zu Hause und in der Schule versuchen viele, Plastik zu vermeiden.“

Was die Schülerschaft auch unzufrieden macht, ist die in ihren Augen unzureichende Versorgung im Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) in Düsseldorf, die zunehmende Vermüllung und die ungerechte Verteilung des Straßenraums zugunsten des Autos sowie die damit verbundene unnötige Nutzung fossiler Energieträger. „Die junge Generation ist nicht so autolastig“, sagt Heidi. „Es gibt zu wenige Wege für alternative Mobilität, zu wenig Mobilitäts- und Sharingstationen. In Holthausen, Wersten und Oberbilk, also dem direkten Einzugsgebiet unserer Schule, gibt es meines Wissens noch gar keine.“

Auf diese und weitere Kritikpunkte der 120 Joseph-Beuys-Schüler reagierten in einer Diskussion Klimaschutzmanager Florian Konen vom Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz sowie Stadtwerke-Mitarbeiter Florian Borgwardt. „Düsseldorf will bis 2035 klimaneutral sein“, erklärte Konen. „Dafür unternehmen wir einiges. Die Stadt fördert den Kauf von Balkonkraftwerken mit bis zu 50 Prozent. Wir fördern auch die Dämmung von Häusern, die Installation von elektrischen Thermostaten und Photovoltaik-Anlagen auf Dächern.“ Innovativ gehen die Stadtwerke zu Werke. „Wir versehen die öffentlichen Gebäude mit Solaranlagen. Wir betreiben in NRW, Hessen und Bayern Solarfarmen auf Feldern“, erklärte Borgwardt. „Wir erforschen gerade in Düsseldorf, ob wir Tiefengeothermie nutzen können, um unser Fernwärmenetz zu unterstützen. Und wir möchten im Rhein eine Flusswärmepunmpe errichten.“

Das sind nur einige von vielen Beispielen, wie die Kommune und die Stadtwerke daran arbeiten, die Landeshauptstadt klimaneutral zu bekommen. Das hat auch die Joseph-Beuys-Schüler beeindruckt. „Dass bereits so vieles für die Umwelt und die Energiewende getan wird, habe ich nicht gewusst“, gesteht Ranja. „Es wird zu wenig über das Positive gesprochen.“ Für sie ist aber deshalb noch lange nicht alles rosarot. „Der ÖPNV müsste ausgebaut werden, für umweltfreundliche Mobilität müsste es mehr Platz im öffentlichen Raum geben“, so Ranja. „Man muss noch viel mehr schauen, was alles möglich ist.“

 

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Foto: Georg Salzburg

 

 

Am 13.02.2023 hat eine interaktive Veranstaltung zum Thema „ Energievision 2050 “ in der Aula stattgefunden. Die Lernenden des 6. und 8. Jahrgangs, sowie die Lernenden der Oberstufe haben daran teilgenommen.